Einen besonderen Tag verspricht ein Ausflug in den Naturpark S ' Albufera. Zwischen Alcudia und Can Picafort liegt der Nationalpark, der bereits 1988 als Schutzgebiet ausgewiesen wurde. Auf einer Größe von ca. 1700 ha erstreckt sich eines der wichtigsten und größten Feuchtgebiete der Balearen, das durch einen Dünenstreifen vom Meer an der Bucht von Alcudia getrennt ist. Süßwasser aus Wildbächen und salziges Meerwasser sind der Ursprung für die biologische Vielfalt von Albufera. Der Park ist Lebensraum für eine atemberaubende Zahl an Pflanzen und Tieren.
Zugvögel und einheimische Arten nutzen das Sumpfland Albufera als Rastplatz oder Futterquelle. Weit mehr als 200 verschiedene Vogelarten wurden hier schon gesichtet. Stockenten, Blässhühner und Kormorane brüten im Park. Im Frühling und Herbst kann man sogar Flamingos auf der Durchreise beobachten. Ornithologen und Vogelfreunde zieht es besonders im Winter in dieses Gebiet, da dann die meisten Vögel wie z.B. Fischreiher und Stelzenläufer hier Rast machen. Neben Amphibien und Reptilien sind auch über 400 verschiedene Pflanzenarten, darunter viele seltene Sumpfpflanzen und Pilze, im Park zu finden. Von zahlreichen geschützten Beobachtungsständen kann man Natur und Tiere besonders gut erleben.
Der Naturpark ist über die Pont dels Anglesos, die Brücke der Engländer, 6 km vom Zentrum Alcudias entfernt zu erreichen. In einer ehemaligen Papiermühle befindet sich das Informationszentrum. Hier erhält man eine kostenlose Besuchererlaubnis und Auskünfte rund um den Park. Gegen eine Gebühr kann man hier auch Ferngläser zur Vogelbeobachtung ausleihen.

Fünf ausgeschilderte Wanderrouten führen durch das Naturschutzgebiet. Sie lassen sich problemlos zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad zurücklegen. Für Autos ist der Park gesperrt. Entlang der Kanäle findet man Ulmen und Pappeln und in den sumpfigen Gebieten dichte Büsche von Schilfrohr und verschiedenen Binsenarten.

In den Dünen tummeln sich Narzissen, Wacholder und Strandhafer, während die Gewässer von Kresse und Wasserlinsen bevölkert werden. Der Nationalpark ist das ganze Jahr über geöffnet. Hunde sind im Park verboten, ebenso ist das Picknicken nicht gestattet.
Mehr als 200 verschiedene Vogelarten, Amphibien, Reptilien und seltene Sumpfpflanzen sind im Park zu finden. Besonders im Winter zieht es Ornithologen und Vogelfreunde in dieses Gebiet, da dann die meisten Vögel wie z.B. Fischreiher und Stelzenläufer hier Rast machen. Von zahlreichen geschützten Beobachtungsständen kann man Natur und Tiere besonders gut erleben.
Der Naturpark S'Albufera entstand vor 100.000 Jahren, als das Meereswasser durch eine Küstenbank abgetrennt wurde. Zur Zeit der römischen Besiedlung Mallorcas lag der Wasserspiegel hier um zwei bis drei Meter höher als heute: Eine Seenplatte, die durch mehrere Kanäle miteinander verbunden war. Noch im 19. Jahrhundert maß das Sumpfgebiet von S'Albufera 2850 Hektar, mit einem Durchmesser von 32 Kilometern. Dann kamen die fortschrittlichen Engländer und begannen ab 1863 mit der systematischen Trockenlegung. Sie wollten landwirtschaftliche Nutzfläche gewinnen und die Malaria bekämpfen. Doch die Natur erwies sich stärker als die britischen Ingenieure Frederic Bateman und William Hope: Ihre Firma ging pleite, und das Land blieb feucht. Nach Experimenten mit Reisanbau und einer Papierfabrik im 20. Jahrhundert hatte die Regierung der Balearischen Inseln 1988 endlich die beste Idee: Sie stellte das Sumpfgebiet unter Naturschutz.

Der Naturpark S'Albufera steht direkt unter dem Schutz der Balearenregierung. Es sind ehrgeizige Ziele gesteckt worden, um die einzigartige Flora und Fauna dieses riesigen Feuchtgebietes zu erhalten und zu fördern. Ein Ausschuss überwacht die Pflege des Naturparks, ein multidisziplinäres Team setzt die Maßnahmen um. Im Vordergrund steht die Reinhaltung des Wassers, des wichtigsten Lebensraums so vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Die Hauptkanäle werden regelmäßig ausgebaggert, die Deiche gereinigt, die Ufer gemäht. Schleusentore helfen den Wasserfluss regulieren. Jeden Monat analysieren Biologen die chemischen und physikalischen Parameter der Gewässer. Offene Wasserflächen sind für die Sauerstoffversorgung von hoher Bedeutung. Aus diesem Grund wurden in dem Naturpark heimische Kühe und Camargue-Pferde angesiedelt - sie sorgen dafür, dass die Ufer nicht von der Vegetation überwachsen werden. Das Purpurhuhn, die Kolbenente und das Kammblässhuhn sind Beispiele für eine gelungene Wiederansiedlung ehemals abgewanderter Arten durch die Naturpfleger. Im Gegenzug achten die Reservatswächter darauf, dass keine fremde Fauna in den Park eindringt. Tiere wie der Karpfen oder die Florida-Schildkröte gefährden das empfindliche ökologische Gleichgewicht. Die Reservatspflege beschränkt sich nicht allein auf die Natur - auch alte Traditionen der Landbevölkerung wie das Aalangeln und kunsthandwerkliche Arbeiten aus Pfahlrohr und Rohrkolben werden wiederbelebt. Angesichts dieser aufwändigen Pflegemaßnahmen ist es umso erstaunlicher, dass der Eintritt in den Naturpark S'Albufera kostenlos ist.