Der Stausee Gorg Blau befindet sich im Nordwesten Mallorcas. Dieser Teil der Insel ist von der Serra de Tramuntana mit ihren rauen Felshängen und üppig bewaldeten Bergen geprägt, die sich über eine Länge von 90 km erstreckt. Bei Mountainbikern und Wanderern sind Ausflüge in das Tramuntanagebirge längst kein Geheimtipp mehr. Auch für Kletterer eignet sich das Gebiet, in dem sich mehrere Gipfel mit über 1000 m Höhe befinden, hervorragend. Die höchste Erhebung des Gebirges ist der Puig Major, der mit 1447 m Mallorcas höchster Berg ist. Unterhalb dieses stattlichen Berges befinden sich zwei Süßwasser-Stauseen, die in den 1970er Jahren für die Trinkwasserversorgung der Insel in Betrieb genommen wurden.

Landschaftlich reizvoll gelegen laden das Embassament des Gorg Blau und das Embassament de Cuber Naturfreunde zu Wanderungen und zum Angeln ein. Die beiden Reservoirs sind durch einen Kanal verbunden, der das überschüssige Wasser aus Gorg Blau ins Sammelbecken des Cuber weiterleitet. Entlang dieses Kanals verläuft eine schöne Wanderstrecke, von der Sie eine unvergessliche Aussicht auf die umliegenden Felsmassive der Serra de Tramuntana sowie auf den Stausee genießen.

Da die beiden Reservoirs im Naturschutzgebiet des Tramuntanagebirges liegen, ist das Angeln hier nur mit einer Sondergenehmigung möglich. Diese können Sie sich in der Direccion General de Biodiversidad in der Inselhauptstadt Palma ausstellen lassen. Unter Beachtung der ausgewiesenen Regelungen steht dem Süßwasserangeln in traumhafter Umgebung dann nichts mehr im Wege. Was gibt es schöneres, als den Ausblick auf die Berggipfel des Puig Major und die umgebenden Felsmassive zu genießen, während Sie darauf warten, dass Forellen und Karpfen anbeißen?

Auf die archäologische Bedeutung des Gebiets weist die steinerne Säule, die an der Straße MA-10 wieder aufgebaut wurde, hin. Vor der Flutung des Reservoirs Gorg Blau entdecken Archäologen bei ihren Ausgrabungen hier Ende der 1960er Jahre Funde, die auf eine prähistorische Siedlung aus der posttalayotischen Epoche hindeuten. Seit Winter 2011 fanden erneut Ausgrabungen im "Vall d'Almallutx" statt, bei denen zwei junge Archäologen auf Reste von Behausungen stießen, die der Zeit der maurischen Besiedlung Mallorcas zuzurechnen sind. Die Forscher vermuten, dass sich die Araber zwischen 1229 und 1232 in das Tal zurückzogen, um dem katalanischen Eroberer Jaume I zu entkommen.
Gorg Blau Gorg Blau
Der Stausee Gorg Blau zieht Radsportler, Wanderer, Kletterer, Angler und Archäologen gleichermaßen in seinen Bann. Lassen auch Sie sich von dem - für Mallorca ungewöhnlichen - Anblick der Süßwasserreserven verzaubern, die im Sonnenlicht verwunschen glitzern. Mitte März ist das Reservoir durch die Schneeschmelze auf den Gipfeln meist randvoll, während der Wasserstand in den Sommermonaten beträchtlich sinken kann. An beiden Zipfeln des Stausees befinden sich entlang der MA-10 Parkplätze, sodass Sie bequem einen Zwischenstopp einlegen können. Besonders eindrucksvoll ist die Anreise aus Richtung Escorca (bzw. Pollensa). Nach der Fahrt durch einen kurzen Tunnel, der Sie durch einen der Berge der Tramuntana führt, eröffnet sich am Tunnelende der Blick auf das glitzernde Blau des Stausees.

Ein Ausflug zum Embassament des Gorg Blau lässt sich hervorragend mit dem Besuch eines der vielfältigen Highlights im Tramuntanagebirge verbinden. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Kloster Lluc, die Schlucht des Torrent de Pareis, die malerischen Dörfer Fornalutx und Biniaraix sowie das Tal der Orangen bei Soller. Besonders nah liegt die eindrucksvolle Bucht Sa Calobra, bei der sich Besucher in vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen. Hier mündet der Torrent de Pareis ins Meer. Die teils abenteuerliche Anreise über eine architektonisch ausgeklügelte Serpentinenstrecke wird mit herrlichen Impressionen entlohnt, die Sie vielleicht schon im Film "Cloud Atlas" ins Staunen versetzt haben.