Puig de Maria bei Pollenca

Wanderung zum Kloster Puig de Maria bei Pollenca

Der Mietwagen oder die öffentlichen Verkehrsmittel bringen den Mallorca-Urlauber auf den gut asphaltierten Inselstraßen überall hin – fast überall. Es gibt auf der Insel der tausend Gesichter immer noch genug bezaubernde Winkel, die der motorisierte Mensch nicht erreicht. Dieser Umstand sorgt unfehlbar für niedrige Besucherraten. Den Wanderer (oder allenfalls den Radsportler) erwartet an solchen Orten Ruhe und oft eine spektakuläre Aussicht. Denn gerade die nicht von Autostraßen erschlossenen Sehenswürdigkeiten des Tramuntana-Gebirges liegen wie Adlerhorste direkt unter dem mallorquinischen Himmel und lassen den Panoramablick über Land und Meer schweifen. Das Kloster Puig de Maria bei Pollenca gehört auf jeden Fall dazu.

Die Geschichte des Klosters

Kloster Puig de Maria

Der 333 Meter hohe Puig de Pollenca war schon immer ein abgeschiedener Ort. Dementsprechend groß war das Erstaunen dreier gottesfürchtiger Damen, als sie der Legende nach eines nachts ein Licht in der Finsternis von Pollencas Hausberg erblickten. Zusammen mit dem Pfarrer gingen sie der Sache nach und fanden eine Mariastatue. Ein paar kernige Mallorquiner versuchten sie in die Dorfkirche zu tragen, aber mit jedem Schritt wurde die Muttergottes schwerer. Da wusste man: Hier soll eine Kapelle errichtet werden. So geschehen in der Mitte des 14. Jahrhunderts.

Die Mallorquiner gründeten auf dem heiligen Boden die Klosteranlage Santuari de la Mare de Deú del Puig. 1362 zogen die ersten Nonnen ein, 1988 die letzten Mönche aus. Heute wird das ehrwürdige Gebäude touristisch genutzt. Aber der Geist der alten Zeit ist wohnen geblieben.

Wandern auf dem Pilgerweg

Wegweiser Puig de Maria

Es ist möglich, mit dem Auto von der Ma-2200 kommend dem Wegweiser „Puig de Maria“ zu folgen und über die gewundene Bergstraße so nah wie möglich ans Ziel zu fahren. Oder Sie pilgern wie in altgläubigen Zeiten als Wanderer von Pollenca aus den Berg hinauf. Diese Art und Weise der Annäherung ist vielleicht sogar am bequemsten, denn Fußgänger haben Autofahrern gegenüber einen Riesenvorteil: sie müssen keinen Parkplatz suchen. Parkplätze sind am Berg nämlich knapp. In Pollenca dagegen können Sie Ihr Fahrzeug einfach am südöstlichen Ortsrand abstellen. Fixpunkt ist hier das Kloster Sant Domingo. Halten Sie sich Richtung Carrer Cecili Metell, orientieren Sie sich rechts bis zur Tankstelle und schwenken Sie dann links auf die Hauptstraße Ma-2200 ein. Hier treffen Sie auf den Wegweiser „Puig de Maria“ und die Bergstraße.

Wanderweg Puig de Maria

Die gepflegte Vorstadtgärten-Atmosphäre mündet in eine enge Serpentinenstraße. Jene Touristen, die sich motorisiert hier hoch wagen, sind wegen der scharfen Wendungen nicht besonders schnell. Die Straße endet abrupt, und ein uralter Pflasterweg führt Sie hinauf zum Gipfel. Achten Sie unterhalb der Klosteranlage auf den ausgeschilderten „Camí dels Ermitans“, der einen großartigen Blick auf Pollenca und die nordwestlich zum Meer gelegenen Gebirgsketten eröffnet.

Blick auf Pollenca vom Kloster Puig de Maria

500 Meter höher befindet sich der „Mirador del Molí Vell“, ein weiterer Panoramapunkt, von dem aus das Auge bis zur Halbinsel Formentor und die Bucht von Alcudia schweift. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zum Kloster. Der Weg von Pollenca überwindet insgesamt 290 Höhenmeter und braucht hin und zurück maximal zwei Stunden Zeit. Schatten gibt es auf dem oberen teilabschnitt allerdings nur sehr stellenweise. Aber ein bisschen Anstrengung gehört zu jeder Pilgerreise dazu.

Übernachten im Kloster-Stil

Kloster Puig de Maria

Das Kloster Puig de Maria wird noch immer im Auftrag der Kirche bewirtschaftet. Für Ruhesuchende, die ein meditatives Ambiente und klösterliche Komfortlosigkeit schätzen, ist Puig de Maria ein idealer Rückzugsort. 15 spartanisch eingerichtete Klosterzellen für bis zu vier Personen stehen zur Verfügung, außerdem ein Schlafsaal mit 25 Betten. Handtücher müssen mitgebracht werden, und für die Morgentoilette steht ein Gemeinschaftsbad zur Verfügung. Die Klosterküche versorgt die Gäste mit einfachen, schmackhaften Gerichten. Selbst ein Glas Rotwein ist für den besinnlichen Abend vorm Kamin zu haben. Und natürlich ganz viel Ruhe und beste Aussichten.

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